Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Ich

Traurig.

Ich verbessere: Grausam. Gefühlskalt. Unverständlich.
Dass manche Eltern ihren Kindern verbieten, Kontakt mit ihren Großeltern zu haben, und diese daher auch Weihnachten allein in ihren Wohnungen verbringen müssen.
Immer sind es die Kinder, die nun gar nichts dafür können, die an den hirnrissigen Konflikten der Erwachsenen leiden müssen.
Und eben die alten Leute, die so keine Gelegenheit haben, ihre Enkelkinder zu sehen geschweige denn überhaupt - nicht nur an Weihnachten - so etwas wie die Wärme einer Familie zu spüren.
Was ist das nur für eine Welt, in der solches Leid immer wahrscheinlicher wird und wohl jedes Jahr an Häufigkeit zunimmt?
Ich kann das nicht verstehen. Ich will das nicht verstehen.
Wie gerne würde ich etwas dagegen tun, Betroffenen irgendwie helfen...
Mein Gott, da wird einem ja bewusst, wie gut man es selbst noch hat.
Aber kann man es wirklich genießen, wenn man daran denkt, dass es anderen schlechter geht?
Ja, man kann es zu schätzen wissen.
Doch das heißt noch lange nicht, dass man die anderen vergisst.
Man sollte sie nicht vergessen. Sie haben es auch verdient, dass an sie gedacht wird.
Liebe Einsame, falls irgendjemand von Euch das hier liest, schaut am 24.12. dort vorbei. Auch Ihr seid herzlich willkommen. Ihr seid nicht allein! :)

Karin 23.12.2006, 17.08 | (0/0) Kommentare | PL

Ein Obdachloser schreibt

...im Internet. Klar ist das recht ungewöhnlich, und in Deutschland noch viel seltener, dass ein Obdachloser die Möglichkeit hat, kostenlos (durch Internetcafés) ins Internet zu kommen geschweige denn dass sie einen Blog führen.
Aber ich finde es toll, dass auch die oftmals "Vergessenen" eine Plattform bekommen. Es regt sehr zum Nachdenken an und ist auch und gerade für uns überaus lesenswert, die wir oftmals nicht wissen, was diese Menschen in ihrem Leben durchmachen müssen und mussten, wie es wirklich ist, auf der Straße zu leben, und wie sie es doch schaffen, es "irgendwie" zu meistern. Dass es gar nicht so leicht ist für diese Menschen, von der Straße wegzukommen, beispielsweise wenn ihnen keiner einen Job geben will, mit dem sie sich das nötige Geld verdienen könnten, um sich eine eigene Wohnstatt leisten zu können (vielleicht, eben WEIL sie keinen festen Wohnsitz haben - ein Teufelskreis...).
Na ja. Ich wollte einmal auf diese Seite aufmerksam machen. An Weihnachten (oder so kurz davor) sollte man schließlich auch einmal an andere denken. Dieser Mann stammt zwar aus Amerika, aber seine Geschichte könnte die eines Obdachlosen aus JEDEM beliebigen Fleckchen dieser Welt - oder auch gleich vor unserer Haustür - sein.
Was mich aber auch berührt - und schockiert hat - ist die dokumentierte Tatsache, dass offenbar Menschen, die den Obdachlosen durch scheinbar kleine, für sie aber wichtige Gesten helfen (etwa indem sie kostenlos heiße Suppe im Park verteilen), offiziell geächtet und mehr noch, von der Polizei verfolgt werden!

Karin 23.12.2006, 15.48 | (0/0) Kommentare | PL

Vorfreude(n)

Am 2. Weihnachtstag... darf ich endlich mein Wichtelpäckchen auspacken - ja, das auch! ;)
Aaaaaber das ist noch nicht alles. Viel wichtiger ist mir: Am zweiten Weihnachtstag lerne ich auch einen ganz kleinen Wichtel neues Mitglied der Generation nach mir (nein, nach mir kommt nicht die Sintflut - nach mir kommt noch was anderes *gg*) kennen. Das Kind meines Cousins und seiner in diesem Jahr Angetrauten (zusammen sind sie natürlich schon etwas länger - mehrere Jahre).
Ich freu mich schon, diesem neuen Erdling dann in seine lächelnden Augen schauen zu können.
Möge der kleine K. in eine Welt hineinwachsen, die eine bessere, friedlichere und rosigere Wendung annimmt als die, die sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten so abgezeichnet hat.
Nicht nur er, sondern auch alle Kinder dieser Welt.
Es liegt in unserer aller Verantwortung... fangen wir noch heute damit an! Jeden Tag ein Stück.
Amen. :)

Karin 23.12.2006, 00.32 | (0/0) Kommentare | PL

Tabuthema

Mir ist bewusst, dass ich mit dem vorigen Beitrag möglicherweise ein Tabu breche. Und zwar unabhängig davon, dass ich meine Ablehnung demgegenüber denke ich doch deutlich genug gemacht habe.
Es ist halt nicht "fein", unschöne Themen anzusprechen, und sei es auch nur als Beispiel dafür, dass man nicht alles pauschalisieren kann.
Außerdem, denke ich, gehören auch die dunklen Seiten (leider) zu dieser Welt dazu.
Und ich denke auch, so lange diese anderen, Sektenmitglieder oder was auch immer, niemanden damit behelligen, keine Gewalt ausüben usw., ist es mir auch völlig wurscht, was die unter sich treiben.
Echte Sa.tanis.ten finde ich hingegen schon wirklich bedenklich, zumal wenn sie gewisse ihrer Grundregeln (das mit der Rache usw.) in letzter Konsequenz umsetzen.
Was ich vielmehr ausdrücken wollte, war, das man das nicht mit den vielen, fälschlicherweise als sa.tan.istisch angesehenen Gruppierungen verwechseln darf.

Karin 21.12.2006, 07.15 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Man muss differenzieren

So wie der Teufel nicht gleich Teufel, das eine Böse nicht das andere Böse sondern sehr vielschichtig sein kann; und was mitunter als böse interpretiert wird, ist es für den anderen womöglich nicht unbedingt - die Kirche hält beispielsweise Kondome für böse, obwohl sie doch eigentlich "nur" vor einer schlimmen Krankheit schützen sollen, ohne auf fleischliche Genüsse verzichten zu müssen, also in Wahrheit nur vernünftig sind;

So ist auch der Sat.anis.mus im Allgemeinen ziemlich klischeebehaftet. Dabei geht es im Wesentlichen zunächst einmal einfach darum, wie es bei Wikipedia steht, ich zitiere:

"In den meisten sat.anistischen Ideologien steht die Anbetung oder Anrufung des Teufels, Sa.tans, Luzifers oder von Dämonen tatsächlich nicht im Vordergrund, zentral ist stattdessen die Förderung der eigenen Göttlichkeit, die zum Beispiel im Ausleben der Sexualität zum Ausdruck gebracht wird; Satan wird zumeist als Symbol für den Widerstand gegen religiöse Dogmen verstanden. Der Mensch wird zum Maß der Dinge und ist sein eigener Gesetzgeber, was sich in weltanschaulichem Sozialdarwinismus ausdrücken kann. Die Individualität steht im Vordergrund. Okkultismus und Satanismus sind in den meisten Fällen als getrennt zu betrachten.

Während Religionen/Philosophien wie das Christentum, der Islam oder der Buddhismus dem „Pfad der rechten Hand“ zugeordnet werden, bezeichnen sich sat.anistische Gruppierungen als dem „Pfad zur linken Hand“ zugehörig. Man unterscheidet zwei Richtungen: Beim Pfad der rechten Hand werden religiöse Gebote befolgt mit Zielen wie Verschmelzung oder Einswerden. Der Pfad zur linken Hand widmet sich „Vergöttlichung“ oder Apotheose und betrachtet das Bewusstsein individueller Existenz als besonderes Geschenk und Chance für die Entwicklung des menschlichen Potenzials. Dennoch sind nicht alle Richtungen, die dem linkshändigen Pfad zugerechnet werden, als sat.anistisch zu verstehen (vgl. Tantra)."


Klar hört sich das für Angehörige des "Pfads der rechten Hand" welcher Form auch immer ziemlich abstrus etc. an; vielleicht denkt jetzt gar der eine oder andere: "Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank" oder seien "weltfremd" o.ä. Bloß weil man eben nicht solche Auffassungen vertritt, sich weder damit identifizieren noch für sich einen Sinn oder gar "der Weisheit letzter Schluss" (falls es den überhaupt geben sollte) daran zu finden vermag.


Damit will ich selbstverständlich auch nichts schönreden, trägt der Sa.tanis.mus auch eindeutig provozierende, rachedurstige, intolerante und auch ansonsten sehr extreme Züge - auch im Denken - die ich tatsächlich nicht im geringsten als gut bezeichnen würde.


Was ich aber mit diesem Beitrag verdeutlichen möchte, ist dass man (allgemein, auch in Hinblick auf andere Bereiche oder Gruppen) nicht einfach alles ungeprüft über einen Kamm scheren kann / sollte.


Und der, den wir heute vereinfacht Teufel (in all seinen Gestalten und Namen) nennen, war ursprünglich übrigens auch ein ganz anderer. Er geht nämlich auf die römische Mythologie des Luzifer zurück, was übersetzt "Lichtbringer" heißt. Naheliegend, denn der Begriff wurde für den "Morgenstern" alias die Venus, verwendet, und seine Mutter war in der Mythologie Aurora, die Göttin der Morgenröte.

Luzifer -> Venus... aha, so kam es also, vermutlich, dass er von der Kirche (zum Beispiel) nach ihrer Entstehung generell verteufelt wurde!


Und wo man schon so schön dabei war, verschmolz man den Luzifer und seine Kumpane, den Beelzebub und den Mammon (der Gott des Geldes), später noch den Sa.tan in all seinen kulturell teils verschiedenen Gesichtern, der Einfachheit halber zu einer Gestalt.

Karin 21.12.2006, 06.41 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Mein Patchwork-Glaube

So kurz vor Weihnachten ist ja eigentlich genau der richtige Zeitpunkt, sich wieder mehr mit dem eigenen Glauben auseinanderzusetzen.
Doch das Ergebnis dieses Tests, den ich bei ausführlicherem und interessierten Lesen bei Amouna gefunden habe, hat mich mehr oder weniger selbst überrascht:

Paganism


79%

Buddhism


75%

Islam


75%

Hinduism


71%

agnosticism


54%

Satanism


50%

Judaism


38%

Christianity


29%

atheism


29%

Which religion is the right one for you? (new version)
created with QuizFarm.com

Wobei die ersten beiden "Plätze" für mich nicht überraschend waren.

Aber 75 % Islam? Das dürfte einmal mehr belegen, dass die Grundideen des Islam sich im Wesentlichen gar nicht so sehr von unseren (westlichen, wenn man es denn so ausdrücken will) unterscheiden. Was man auch allgemein zu vielen anderen Religionen sagen könnte.

Dass in mir nur zu 29 % eine Christin steckt, kann ich mir gut vorstellen. Aber dafür immerhin zu 38 % Judentum? Das ist ja interessant...

Vieleicht liegt das Ergebnis einfach daran, dass ich Jesus nicht als Gott und das, was ich nicht "Gott" nenne, nicht als Dreifaltigkeit, sondern als "vielgestaltige Einheit" - mein Ausdruck - ansehe.

Demnach, wenn ich schon eine Agnostikerin sein soll (wenn auch nur zu 54 %), dann auf jeden Fall die schwache Version.

Äh... Wie ich aber an "50 % Satanismus" komme??? Da muss wohl irgendetwas missverstanden worden sein. Jedenfalls distanziere ich mich ausdrücklich davon!

Insgesamt zeige ich jedenfalls eindeutige sykretische Züge - ich suche mir das aus, was mir gefällt (oft überschneiden sich Sichtweisen auch rein zufällig mit selbst gedachten Gedanken), und verwerfe das andere. :)

Karin 21.12.2006, 02.51 | (0/0) Kommentare | PL

Steine am Rollen

Die Todesstrafe in den USA verliert immer mehr Befürworter. Längst wird sie von immer mehr US-Bürgern laut einer Gallup-Umfrage zugunsten von lebenslänglicher Haft abgelehnt; immer weniger US-Staaten führen sie aus, und wenn, dann immer selterner. Zwar wurden in diesem Jahr immerhin noch 53 Menschen in den USA hingerichtet, doch das entspricht knapp halb so vielen Vollstreckungen wie bisher im Durchschnitt.
Und der jüngste Vorfall in Florida dürfte wiederum den Prozess hin zu einer völligen Abschaffung einen guten Schritt weiterbringen. Meine Einschätzung ist, dass der grausame Fall viele Verantwortliche (auch die bisher noch Befürworter) zumindest zum Nachdenken angeregt hat. Wenn jetzt die Kritiker nur nicht nachlassen und sich weiterhin mit ihren (und nun noch einem mehr) Argumenten für eine Abschaffung engagieren..
Jedenfalls: Es tut sich was in den USA. Nun wurden ausstehende Todesurteile erst einmal ausgesetzt. Wie viele Menschen insgesamt noch (ob nun so grausam wie Diaz, oder nicht) sterben müssen, bis eine völlige Abschaffung durchgesetzt werden wird, steht in den Sternen - hoffen wir mal, das möglichst viele der 3366 Todeskandidaten in der Warteschleife es überleben werden.
Aber eines erscheint mir klar: Langfristig wird sich etwas ändern - wenn alle, die in Amerika die Todesstrafe ablehnen (und vor Allem die in der Politik) JETZT handeln und nicht aufhören, Druck auszuüben, für die Abschaffung zu kämpfen. Nie war die Gelegenheit günstiger, jetzt, wo die schockierenden Bilder noch frisch sind, die Unmenschlichkeit dieser Methode aufzuzeigen (die im Übrigen jedem vernünftigen Menschen einleuchten sollte).
Auch glaube ich, dass Leute wie er dann mit der Zeit immer weniger Gehör finden werden, der die Giftspritze immer noch als "verfassungsgemäß" und die Todesstrafe als "Wille des Volkes" ansieht (in Kalifornien vielleicht jetzt noch - aber wer weiß wie lange...). [Gott, wenn ich solche schon so reden höre, könnte ich mich mal wieder aufregen.]

Und auch sonst geht es in den USA aufwärts - der Rumsfeld ist raus, ersetzt wurde er durch einen Kritiker des Irakkrieges... und die nächste Wahl werden die Demokraten gewinnen. Dann heißt es: Byebye, Mr. Bush!

Nachtrag: Mein Optimismus über die Entwicklungen in den USA soll natürlich nicht vergessen machen, dass die Todesstrafe in vielen anderen Ländern (nur ein Beispiel) ebenfalls noch praktiziert wird, manchmal sogar mit noch archaischeren Methoden, und dort steht ein Verbot noch lange nicht zur Debatte, wird sich also wohl noch längere Zeit nichts daran ändern. Ich spreche hier also nur von den USA, und sehe hier zukünftig deutliche Schritte nach vorn.

Karin 19.12.2006, 14.54 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Einflussreich

Soso, nun erfahre ich also hier, dass auch ich - und Du, Blogger, und auch Du, der Du mehr oder weniger eifrig da und dort kommentierst oder sonst irgendwie Deine Meinung im Netz kundtust - dass wir alle zu den einflussreichsten Personen des Jahres gekürt wurden.
Aber was bedeutet "einflussreich"? Ist jemand einflussreich, bloß weil er viele Menschen "für sich gewinnen", ihre Herzen mit viel Schirm, Charme und Melone im Sturm erobert, oder weil er sie gar von seiner eigenen Meinung überzeugen kann (geht das überhaupt?) ? Ist jemand einflussreich, wenn alle ehrfurchtvoll oder auch nur furchtvoll zu ihm aufschauen, was er dann in seiner Blasphemie mit echtem Respekt verwechselt? Ist es jener, der, da er besonders (schein)klug reden kann, seine Klappe am weitesten aufreißt, aber in Wahrheit sein eigenes Wort nicht verstanden hat und daher nicht in der Lage ist, es auch zu leben?
Nein. Für mich ist einflussreich der, der mit leisen Tönen, bescheiden und vielleicht sogar mehr oder weniger im Verborgenen, ohne sich groß damit zu brüsten, auf die Menschen wirkt. Zum Beispiel sie zum Nachdenken anregt, ohne ihnen irgendetwas aufdrängen zu wollen. Der auch offen ist, andere Meinungen anzuhören, und diese dann gleichwertig gegenüber der eigenen akzeptiert. Der auch mal menschlich Impulse gibt, etwa indem er andere wieder aufbaut, wenn er merkt, dass es ihnen nicht so gut geht, und auch seine Ideen und Vorschläge mit den anderen teilt, jedoch ohne dass sie aufgezwungen werden und ohne beleidigt zu sein, wenn sie nicht angenommen werden (in meinen Augen würde das auf eine sehr egozentrische und neidische Denkweise hindeuten, mit der niemand - schon gar nicht er selbst - glücklich werden kann).
Einflussreich kann darüber auch sein, wer sich aktiv für bestimmte Projekte einsetzt, für Menschen eintritt oder ihnen auch mal - und sei es auch sinnbildlich - die Schulter hinhält, wenn er sieht, dass sie es gerade im Augenblick nicht aus eigener Kraft schaffen, sich wieder aufzurichten.
Mit der Quantität hat Einflussreichtum hingegen meiner Ansicht nach überhaupt nichts zu tun. Statistiken können bekanntlich lügen oder die Wahrheit so verdrehen, wie es am schönsten aussieht, und jeder nimmt sich davon das, was ihm am besten gefällt - irgendeine herausgepickte Zahl findet sich immer, die in dem Moment genau das unterstreicht, was der pedantisch suchende Zahlenfreund für richtig hält.
Und überhaupt, um zum Thema zurückzukommen: Wenn man nach den Zahlen geht, wieviele Blogs es laut einer Berlecon-Studie schätzungsweise allein im deutschsprachigen Raum gibt (heute sind es natürlich noch viiiiel mehr als vor zwei Jahren ;)), dann dürfte der Masseneinfluss Einzelner wohl doch nicht so groß sein.
Wenn man aber in kleineren Dimensionen denkt (wie oben beschrieben) und außerdem beachtet, dass jeder Blog ein persönliches Unikat darstellt, von dem mal mehr, mal weniger Menschen sich aufgrund unterschiedlicher Aspekte angesprochen fühlen, die aber immer irgendeinen Eindruck hinterlassen - ja, dann kann man denke ich schon sagen, dass jeder Blog seinen ganz eigenen Einfluss wie seine individuelle "Aura" hat.
Und schließlich sind insofern auch Ablehnung oder "für mich uninteressant" Reaktionen, die auf den Einfluss eines Blogs auf einen persönlich hindeuten. Einfluss kann also sowohl positiv als auch negativ sein.

Karin 17.12.2006, 20.23 | (1/0) Kommentare (RSS) | PL

Wenn es den Weihnachtsmann gäbe,

...dann wäre er ganz bestimmt ein technisch und intelligenzmäßig höher entwickeltes außerirdisches Wesen, wie aus einem Science-Fiction-Roman, dem Menschen haushoch überlegen, die Geschenke in einem hochtechnologisierten unbekannten Flugobjekt in einem ausgeklügelten System bringend.

Nur das allerletzte und entscheidende Geheimnis konnte noch nicht wissenschaftlich ergründet werden: Das Geheimnis seiner Existenz. Doch auch das wird sicherlich in einigen Jahren gelöst werden - man wird ihn ganz einfach nach kosmischen Vorbild im Reagenzglas heranzüchten, nachdem man lange an seinem genetischen Bauplan herumgebastelt hat, bis er alle ihm zugeschriebenen Eigenschaften und Körpermerkmale aufweist. :))))))))))))))

Karin 16.12.2006, 07.19 | (1/1) Kommentare (RSS) | PL

Deutsche Vorurteile zur DDR-Zeit

Ich hatte Euch ja noch den zusammenfassenden Bericht zu der gestrigen Reportage "Drüben!" in der ARD (die übrigens sehr gut recherchiert und umgesetzt war) über die gegenseitigen Vorurteile von Ossis und Wessis zu DDR- Zeiten versprochen. Das werde ich auch jetzt noch tun, wenn auch (was anderes hatte ich auch nicht angekündigt) in mehr oder weniger stichpunktartiger Form. Möge sich jeder selbst ein Bild machen.

  • Es wurde anhand von Beispielen deutlich gemacht, dass im deutschen Westen in Medien und Bildung damals bewusst eine Art F.eindbild Ost geschürt wurde. So standen in den Schulbüchern absichtlich falsche Aussagen, die suggerieren sollten, dass alles, was mit Ostdeutschland zusammenhing, von staatlicher Willkür und " Gewalt geprägt wurde, dass dort nur Armut herrschte usw.
  • Umgekehrt wurde in de DDR natürlich auch kräftig das System propagiert und im Gegenzug versucht, die "andere Seite" so schlecht wie möglich darzustellen. Ob nun die damals sehr lange über den Fabriken hängenden Transparente (die nach einer Weile entsprechend Verschleißerscheinungen zeigten) oder die Meldungen und Aussagen im DDR-Fernsehen (besonders krasses Zitat aus einer damaligen Sendung: "Sie werden dort drüben zu blindem Ha.ss erzogen."): Es hörte sich alles lächerlich polemisch an, und auch ich glaube nicht, dass viele Leute solche Phrasen auch damals ernsthaft geglaubt hatten - nur äußern konnte man das ja nicht.
  • Junge Leute, die man seinerzeit (50er, 60er Jahre) über ihr Bild von der DDR und seinen Menschen befragte, gaben meist immer dieselben pauschalen Antworten: Die Menschen wären so arm, dass sie in alten, mehrmals geflickten Kleidern herumlaufen würden, sie hätten kein Modebewusstsein etc. Dabei handelte es sich bei den Befragten wohl meist um Menschen, die niemals in der DDR gewesen waren und auch sicher keinen wirklichen Bezug (durch Familie oder Freunde) dorthin hatten.
  • Vieles, was mit DDR zu tun hatte, war im Westen offiziell verpönt; bei sportlichen Veranstaltungen zum Beispiel zog der bundesdeutsche Verfassungsschutz einmal die DDR-Fahne ein, weil sie im Westen verboten war. Erst bei den olympischen Spielen 1972 in München, als eine Turnerin aus der DDR Silber gewann, änderte sich das mit der offen zur Schau getragenen Intoleranz (in Bezug auf die Menschen) wieder ein wenig: Es durfte zum Sieg sogar die DDR-Hymne gespielt werden.
  • Umgekehrt verfuhren DDR-Bedienstete mit vielen Dingen, die mit dem Westen zu tun hatten, nicht unähnlich: Als kritisch angesehene Literatur und anderes wurde etwa von westdeutschen per Bahn Einreisenden durch die Kontrolleure, wenn sie etwas fanden, konfisziert; nichts wurde bei den Kontrollen ausgelassen, denn - so war es den Beamten eingetrichtert worden - "alles, was übersehen wurde, könnte sich schlecht auf das Land auswirken".
  • Eine Umfrage in einer westdeutschen Nachrichtensendung hatte damals ergeben, dass noch in den 60ern 47 % aller befragten Bundesbürger der Meinung waren, es gäbe in der DDR Lebens.mittelkar.ten!
  • Aber es gab auch durchaus positive Vorurteile: So bestrachteten Wessis die Ossis auch als in besonderem Maß arbeitskräftig, tüchtig, (sportlich und auch sonst) leistungsfähig und mit einem großen Teamgeist versehen. Ein damaliger Reporter und DDR-Kritiker, der damals vielen aus der Führungsriege des DDR-Staates ein Dorn im Auge war, hebt hervor, er hätte es damals bewundernswert gefunden, wie die DDR-Bürger es damals verstanden hatten, das Beste aus der gegebenen Situation zu machen, sich irgendwie darin zu arrangieren (was per definitionem nicht unbedingt etwas mit sich abfinden, zu tun hat!).
  • Zitat eines damaligen DDR-Verkehrspolizisten, der einen Wessi angehalten hatte und von diesem auch beschimpft wurde: "Er wünschte mir, dass ich mal ein Paket aus dem Westen bekäme, damit mir wieder einfiele, dass ich ein Deutscher wäre." (Er sprach dies mit monotoner, nüchtern seiner Dienststelle berichtender Stimme; man beachte auch den Konjunktiv -> als hätte er eine Distanz schaffen wollen zwischen dem, was er wirklich gefühlt hatte, und seiner Pflicht. Jedenfalls glaube ich, er hätte dann lieber gesagt: "Deutscher bin" statt "Deutscher wäre", da er beim Reden den Eindruck machte, als wäre ihm unwohl dabei gewesen.)
  • Gäste, die ihre Familien im Osten besuchten, hatten zumeist folgenden Eindruck: Sie waren willkommen, wurden besonders herzlich aufgenommen, man freute sich offensichtlich über den Besuch und gab sich große Mühe mit der Bewirtung, es gab so etwas wie ein Festmahl (also mit dem, was zu bekommen war) - aber es war auch laut der Aussagen eine wehmütige Atmosphäre zu spüren.
  • Wer aus dem Osten das Glück hatte, Westdeutschland zu besuchen, genoss die Freiheit und Offenheit natürlich, wenn ihm auch verständlicherweise nicht alles gefiel. Und man bemerkte, dass es einen Unterschied im Geruch gab: Während der Westen für den Ossi eher süßlich roch, verbreitete sich im Osten für die verwöhnte Wessinase eher ein rauchiger Geruch (vermutlich von den Industrieanlagen) und es sah ziemlich grau aus. Auch solche Sinneseindrücke haben wohl in einem gewissen Maß einst die Sicht auf die "andere Seite" geprägt.

Karin 16.12.2006, 01.03 | (0/0) Kommentare | PL

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Ralph Waldo Emerson (1803-1883)







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Dante Alighieri (1265-1321)


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