Heute Morgen hätte ich mich fast noch mal im Bett umgedreht. Das kommt davon, wenn man bis spät in die Nacht denkt, liest und schreibt. (Das kommt davon, wenn man seit geraumer Zeit immer noch arbeitslos ist! Es gibt inzwischen kaum etwas, was ich mir mehr wünsche, als dass dieser Zustand endlich vorbeigeht!)
ABER ich habe mich aufgerappelt.
DENN ... der Durst war größer. Erstmal ind Bad, einen Schluck Wasser getrunken, wieder hingelegt - jedoch bewusst auf eine Seite, auf der ich garantiert nicht einschlafen werde: Auf dem Bauch, nicht ohne vorher »Zucker« in den CD-Player zu legen. Einige mögen jetzt denken, das ist nicht gerade die Musikform zum Aufwachen. Ich sehe das anders.
DENN ... auch wenn »Schieß mich jetzt ab« meine Morgen(ver)stimmung am nächsten beschreibt, und auch wenn sich »will für dich sterben« nicht gerade so anhört, als würde es zum Aufstehen einladen, war es doch paradoxerweise das, was mich erst richtig wach gemacht hat, und sei es nur aufgrund des Rhythmus dieses Songs. Ich bin dann endgültig aufgestanden.
DENN ... das war meine ganz persönliche »Ruhe für den Sturm«, den Sturm der Tat, dem ich mich heute stellen werde. Will schließlich ein paar Sachen erreichen an diesem Tag. Sachen, die teils nicht mehr aufschiebbar sind. Sachen, die letztlich etwas bewirken sollen (die Hoffnung sollte man nie verlieren). Und Sachen, die ich schon tagelang vor mir hergeschoben habe.
DENN ... dann erst gönne ich mir die Belohnung, die ich dann auch verdient habe. Vielleicht. Vielleicht wird der PC dann aber auch mal ausgeschaltet und endlich das Buch, das ich lese, weiter in Angriff genommen. Oder mal wieder Bildungsfernsehem gucken. Oder beides.
DENN ... »Sie lädt dich in ihr Nest hinein, sie zieht dich gierig aus« daran muss ich immer wieder denken, wenn ich meinen Computer hochfahre und meinen Blog oder meinen Lieblingsaufenthaltsort im Internett anklicke. Das muss aufhören. Vielleicht hilft da eine Pause.
DENN ... frische Luft war schon immer gut für die Gesundheit. Und Fahrradfahren eine gesunde Möglichkeit, auf andere Gedanken zu kommen. Ich glaube, das werde ich am Nachmittag nach getaner Arbeit, nach der erledigten Mail zum Klassentreffen, das ich nun endlich in Angriff nehmen werde (hatte immer gedacht, wenn ich die Priorität zunächst aus die Jobsuche verlagere, ändert sich schneller etwas an meiner Situation - ein bisschen hatte ich mich womöglich auch sozial aus der Realität zurückgezogen, in der Hoffnung, sie würde dann etwas weniger wahr; nächster Fehler), und nachdem ich die Ostergrußkarten für Seelenfarben endlich abgeschickt habe, tun.
Fünf Denns, Fünf Gründe, jeden Morgen aufs Neue aufzustehen.
Also los! Erstmal Kaffee schlürfen , gucken, was die mir Neues über die Welt erzählen will, Kräfte sammeln, und dann ...
Einen wunderschönen guten Morgen wünsche ich Euch!